MTV zeigt Elektrobusse

Lange Vorlaufzeit beim Einsatz alternativer Antriebe

Die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft MTV und die landeseigene Hessen Agentur haben am Freitag im Rahmen einer „Roadshow“ der interessierten Öffentlichkeit, Unternehmern und Vertretern aus den Kommunen zwei Elektrobusse vorgeführt. Ein Batteriebus und ein Brennstoffzellenbus standen zur Besichtigung auf dem Chinonplatz in Hofheim und konnten bei Rundfahrten erlebt werden.

Hierzu begrüßten Johannes Baron, Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises und Aufsichtsratsvorsitzender der MTV, und Roland Schmidt, Geschäftsführer der MTV, zusammen mit Experten der Hessen Agentur um 11 Uhr ihre Gäste aus Politik und Unternehmen. Man war sich darin einig, dass Mobilität sauberer werden müsse. Um die Technik voranzubringen und die Emissionen zu senken, solle auch der öffentliche Personennahverkehr einen Beitrag leisten.

Im Buslinienverkehr im MTK entsprechen die aktuell 90 eingesetzten Busse – je nach Bustyp – überwiegend dem recht strengen Emissionsstandard EURO VI. Die MTV möchte dabei nicht stehen bleiben und sondiert Optionen für einen Einstieg in alternative Antriebsstrategien. Der CO2-Ausstoß und die Luftbelastung mit Stickoxiden sowie Feinstaub sollen weiter reduziert werden.

Die örtlichen Gegebenheiten sind entscheidend für die Antriebsstrategie wie auch für die Lade- bzw. Betankungsinfrastruktur. Die passende Lösung wird bei der MTV im Rahmen der Arbeiten zum kommenden Lokalen Nahverkehrsplan für den MTK erarbeitet.

Johannes Baron wies auf den vergleichsweise langen Planungsvorlauf hin: „Wenn wir auf alternative Antriebe umsteigen wollen, müssen wir das gut vorbereiten. Neben der Untersuchung der örtlichen Gegebenheiten haben wir derzeit noch lange Lieferzeiten bei den Elektrobussen. Und wir benötigen die entsprechende Ladeinfrastruktur.“

Das bestätigt Roland Schmidt: „Anders als beim Dieselbus ist es bei den alternativen Antrieben besonders wichtig, dass die eingesetzte Technik zur Strecke passt. Gibt es starke Steigungen? Wie oft muss geladen werden? Passt die Reichweite zur Linienlaufleistung? Das muss man genau untersuchen.“

Dr. Claudia Männicke von der Hessen Agentur informierte über die hessischen Fördermöglichkeiten: „Mit der E-Bus-Roadshow wollen wir als Projektträger konkrete Maßnahmen aufzeigen, um die ausgereifte Technologie im ÖPNV zu unterstützen. Neben der kostenfreien eCoach-Beratung zum Einsatz von Elektrobussen für Kommunen, Busbetreiber und Verkehrsverbünde fördert das Land Hessen auch die Anschaffung und die dafür erforderliche Ladeinfrastruktur.“

Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass die frühe Einbindung von Energieversorgern, Netz- und Tankstellenbetreibern wichtig ist. Eine Umstellung aller Busse einer Flotte setzt den entsprechenden Ausbau der Infrastruktur voraus.

„Die Verpflichtung zur E-Mobilität ist absehbar und die Technik ist einsatzbereit“, bekundeteMarcel Corneille von der Beratungsfirma EMCEL abschließend in Richtung der Vertreter aus den Kommunen. Von der Alltagstauglichkeit der vorgeführten E-Bus-Technologien konnten sich die Besucher am Freitag jedenfalls überzeugen.